Der Sommer 2019 hat seinen Platz auf dem Podium der heißesten Sommer seit Beginn der Temperaturaufzeichnung eingenommen. Als Folge des Klimawandels werden extreme Wetterereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit immer häufiger auftreten. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Schienenverkehr: Schienen und Oberleitungen haben mit den hohen Temperaturen zu kämpfen und die Schienentemperatur hat einen direkten Einfluss auf die Betriebsbedingungen von Zügen, Straßen- und U-Bahnen. Stimio hat sich dieses Problems angenommen und eine innovative Lösung entwickelt, die es den Unternehmen im Schienenverkehr ermöglicht, die Schienentemperatur kontinuierlich zu überwachen und mögliche Auswirkungen frühzeitig zu erkennen.
Extreme Temperaturen und Schienenverkehr: Eine problematische Kombination
Unter der prallen Sommersonne neigen die Gleise dazu, sich schnell aufzuheizen. Die Temperatur des Metalls liegt mitunter über 20 bis 25°C höher als die der Luft: Im Hochsommer können die Schienen so bis zu 60°C erreichen. Sie dehnen sich unter der Wärmeeinwirkung aus, was zu Problemen mit der Parallelität führen kann. Jahr für Jahr wird die Fahrgeschwindigkeit vieler Züge stark reduziert, um Entgleisungen vorzubeugen. Die präzise Überwachung der Schienentemperatur in Echtzeit ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Betreiber der Infrastrukturen, damit der Fahrplan den Temperaturbedingungen entsprechend anpasst werden kann.
Erfahrungsbericht
Projektleiter – Transdev
Mit der Lösung von Stimio können wir die Auswirkungen von Temperaturschwankungen auf die Schiene vorhersehen. Dadurch können wir die Verfügbarkeit der Strecke verbessern, indem wir mehrere technische Störungen pro Jahr vermeiden, und die Kosten für die Instandhaltung unserer Infrastruktur senken.“
Überwachung der Schienentemperatur: Eine einfach zu implementierende Lösung
Um die Temperatur der Schienen zu messen, kommen derzeit unterschiedliche Lösungen zum Einsatz. Die rudimentärste davon ist, sich auf Wettervorhersagen zu verlassen. Eine Option, deren Zuverlässigkeit allerdings einiges zu wünschen übrig lässt, denn auch professionelle Wettervorhersagen machen Fehler. Darüber hinaus können die Prognosen lokale Temperaturschwankungen nicht mit ausreichender Genauigkeit vorhersagen. Aus diesem Grund hat Stimio eine innovative Lösung zur Überwachung der tatsächlichen Schienentemperatur entwickelt: Es handelt sich dabei um eine schnell einsatzbereite Lösung, die ganz einfach direkt auf einem Schienenabschnitt installiert wird. Der Sensor wird an der Schiene befestigt und über ein Kabel mit einer Kommunikationsbox verbunden. Diese Box, der Railnode, ermöglicht es, Temperaturmessungen, sowie Messungen zu Druck, Distanz, usw., durchzuführen und übermittelt die Ergebnisse in die Cloud. Sobald die Schiene an ihrem Platz ist, ist das System zu 100% autonom und der Betreiber kann die Informationen jederzeit in Echtzeit abrufen. Der Railnode erfordert nach seiner Installation keinerlei menschlichen Eingriff und ermöglicht es Unternehmen im Schienenverkehr, die Qualität und Genauigkeit der ihnen zur Verfügung stehenden Temperaturinformationen erheblich zu verbessern.
Ein effizientes Tool zur Vorhersage und Überwachung von Temperaturschwankungen im Schienennetz
Die Messung von Temperaturen ist nur dann sinnvoll, wenn sie auch die Entscheidungsfindung unterstützt. Deshalb bietet Stimio eine cloudbasierte Monitoring-Plattform an.
Diese bietet Schienenbetreibern die Möglichkeit:
- Alarme einzurichten, um gewarnt zu werden, sobald die Schienentemperatur einen bestimmten Schwellenwert überschreitet;
- Die vom angeschlossenen Sensor erfassten Daten umfassend auszuwerten.
Die Visualisierungssoftware Oxygen Asset Management ermöglicht die Veranschaulichung der erfassten Informationen auf spezifischen Dashboards, die speziell auf die Bedürfnisse von Betreibern im Schienenverkehr abgestimmt sind und vollständig an deren individuelle Anforderungen angepasst werden können.
Sämtliche Daten können auch direkt in das Informationssystem des Unternehmens übertragen werden, um in Kombination mit den vorhandenen Business-Tools genutzt zu werden.
Fallbeispiel: Der Rhône Express
Die französische Linie Rhône Express wird von Transdev betrieben. Um die Auswirkungen von Frost im Winter und hohen Temperaturen im Sommer optimal abwägen zu können, setzt Transdev auf seinem Schienennetz die Lösungen von Stimio ein.
Dazu wurden an verschiedenen Punkten des Netzes mehrere Sensoren zur Überwachung der Schienentemperatur installiert.
Diese Maßnahme ermöglicht eine bessere Antizipation der Risiken der Gleisdilatation:
- Eine deutliche Reduzierung der Reaktionszeiten im Störfall: Verspätungen und Ausfälle werden minimiert;
- Die Verfügbarkeit der Dienstleistung wird erhöht und damit die Kundenzufriedenheit verbessert, was sich gegebenenfalls positiv auf die mit den lokalen Behörden abgeschlossenen Betriebsverträge auswirkt;
- Wartungseingriffe und Kontrollgänge können reduziert werden;
- Optimierte Kontrolle der Betriebskosten auf dem gesamten Schienennetz.
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